Stipendien des Bundes

Die Auslandsstipendien der Bundesrepublik Deutschland bieten hochbegabten und außergewöhnlich qualifizierten Künstlerinnen und Künstlern, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder seit mindestens fünf Jahren in Deutschland leben, jährlich die Möglichkeit, sich durch Studienaufenthalte im Ausland künstlerisch weiterzuentwickeln. Je nach Aufenthaltsort können drei bis zehn Monate, eingebunden in das Kunst- und Kulturleben vor Ort, in Paris, Venedig und Rom verbracht werden.

Förderprofil

Sparten

Musik, Literatur, Bildende Kunst, Architektur

Orte

Rom, Paris, Venedig

Aufenthaltsdauer

3 bis 10 Monate je nach Zielort

Förderhöhe

1.500 - 2.500 Euro monatlich, freie Unterkunft

Antragsfrist

15. Januar für ein Stipendium im Folgejahr

Antragstellung

Über das Onlineportal der Kulturstiftung der Länder

Wer kann sich bewerben?

Die Auslandsstipendien des Bundes fördern hochbegabte und außergewöhnlich qualifizierte Künstlerinnen und Künstler durch Studienaufenthalte in der Villa Massimo in Rom, der Casa Baldi in Olevano Romana und dem Deutschen Studienzentrum in Venedig. Für Künstlerinnen und Künstler, die in ihrer künstlerischen Entwicklung noch offen sind, besteht die Möglichkeit, sich um einen Stipendienplatz in der Cité Internationale des Arts in Paris in den „Bundesateliers“ zu bewerben. Alle Bewerberinnen und Bewerber müssen entweder die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen oder zum Zeitpunkt der Bewerbung seit mindestens fünf Jahren ihren Hauptwohnsitz oder Schaffensmittelpunkt in der Bundesrepublik Deutschland haben. Zudem sind ausreichende Kenntnisse der jeweiligen Sprache des Aufenthaltsortes notwendig.

In welchen Sparten werden Stipendien vergeben?

Die Stipendien werden in den Sparten Bildende Kunst, Architektur, Literatur und Musik (Komposition) vergeben. Für die Cité Internationale des Arts in Paris können sich Künstlerinnen und Künstler nicht in der Sparte Literatur bewerben, dafür gibt es für Musikinterpretinnen und -interpreten die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben.

Wie viele Stipendien werden vergeben?

An der Cité Internationale des Arts in Paris stehen drei Ateliers zur Verfügung, am Deutschen Studienzentrum in Venedig können jährlich acht Künstlerinnen und Künstler einen Stipendienaufenthalt verbringen. An der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo stehen zehn Studios mit Ateliers und in der Casa Baldi in Olevano Romano, ca. 55 km östlich von Rom, zwei Ateliers zur Verfügung.

Wie sind die Stipendien dotiert?

Die Stipendienkosten für die Cité übernehmen die Länder, während die Stipendien für die Studienaufenthalte in der Villa Massimo, der Casa Baldi und im Studienzentrum in Venedig von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien getragen werden. In Paris erhalten sächsische Stipendiatinnen und Stipendiaten eine monatliche Förderung in Höhe von 2.000 Euro zuzüglich einmaliger Kosten für die Hin- und Rückfahrt durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, in Venedig beträgt die Förderung 1.534 Euro einschließlich Reise-, Transport- und Materialkosten. Die Stipendien der Deutschen Akademie Rom sind mit einem monatlichen Barstipendium in Höhe von 2.500 Euro einschließlich Reise-, Transport- und Materialkosten verknüpft. Allen Stipendiatinnen und Stipendiaten werden vor Ort kostenlos Arbeits- und Wohnräume zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zu den Zielorten finden Sie hier.

Für wieviele Monate werden die Stipendien vergeben?

Die Stipendien in Paris dauern sechs Monate und werden jeweils für die Zeiträume vom 1. Mai bis 31. Oktober und vom 1. November bis 30. April des Folgejahres vergeben. Der Studienaufenthalt in Venedig beträgt drei Monate. Die Arbeitsaufenthalte in der Villa Massimo der Deutschen Akademie Rom werden für 10 Monate von September bis Juni vergeben. In der Casa Baldi in Olevano Romano ist ein dreimonatiger Aufenthalt geplant, der Zeitraum muss dort individuell mit der Direktion der Deutschen Akademie Rom abgestimmt werden. Verlängerungen der Stipendienaufenthalte sind nicht möglich.

Können sich Künstlergruppen und Einzelpersonen mit persönlicher Begleitung auf ein Stipendium bewerben?

Die Künstlerresidenzen in Rom, Olevano Romano, Venedig und Paris verfügen über verschiedene Möglichkeiten, um Künstlerpaare, -gruppen und Einzelpersonen mit persönlicher Begleitung (z.B. Kind) aufzunehmen. Teilweise stehen Räumlichkeiten zur gemeinsamen Unterbringung zur Verfügung, teilweise ist die gleichzeitige Unterbringung von mehreren Personen aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nur bedingt möglich. Um zu klären, welche Künstlerresidenz über geeignete Unterbringungsmöglichkeiten verfügt, sollte vorder Bewerbung mit der Kulturstiftung der Länder per E-Mail Kontakt aufgenommen werden.

Sind die Stipendienorte barrierefrei?

Die Künstlerresidenzen in Rom, Olevano Romano, Venedig und Paris sind weitgehend in historischen Gebäuden untergebracht und baulich sehr unterschiedlich gestaltet. An allen vier Standorten ist eine uneingeschränkte Barrierefreiheit leider nicht gegeben. Liegt eine persönliche Beeinträchtigung vor, sollte vor der Bewerbung mit der Kulturstiftung der Länder per E-Mail Kontakt aufgenommen werden. Die Frage, ob und wo ein Residenzaufenthalt möglich ist, wird im Einzelfall geklärt.

Wer entscheidet über die Stipendienvergabe?

Die Auswahl der Studiengäste trifft eine von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien berufene Jury bei der Kulturstiftung der Länder. Die Auswahlsitzungen finden jedes Jahr bis spätestens Juni statt. Danach werden die Künstlerinnen und Künstler, die einen Stipendienplatz erhalten, im Rahmen einer Presseerklärung bekanntgegeben und persönlich informiert.

Wer ist von einer Bewerbung ausgeschlossen?

Bewerbungen von Studierenden sind ebenso von einer Bewerbung ausgeschlossen wie Meisterschülerinnen und Meisterschüler.

Wie wird ein Antrag gestellt?

Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren wird betreut und organisiert durch die Kulturstiftung der Länder. Die Bewerbung erfolgt über ein Online-Formular, das ab November zusammen mit weiteren Informationen zum Bewerbungsverfahren und den Teilnahmebedingungen auf der Webseite der Kulturstiftung der Länder zur Verfügung gestellt wird. Antragsschluss für Stipendien im Folgejahr ist jeweils der 15. Januar.

Die Stipendienorte im Überblick

Die Cité Internationale des Arts in Paris

Die Cité Internationale des Arts in Paris, getragen von einer französischen Stiftung, wurde im Jahr 1965 gegründet und bietet in 300 Studios Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten. Die Cité fördert den interkulturellen Dialog und bietet einen Ort, an dem sich Künstlerinnen mit Fachleuten und anderen Künstlern treffen und austauschen. Aus Deutschland haben aktuell jährlich drei Künstlerinnen oder Künstler die Chance, für sechs Monate nach Paris zu reisen, in der Cité Internationale des Arts zu arbeiten und sich künstlerisch weiterzuentwickeln.

Mit dem Stipendium an der Cité Internationale des Arts sollen vor allem jüngere Künstlerinnen und Künstler gefördert werden, die in ihrer künstlerischen Entwicklung noch offen sind. Möglich sind Bewerbungen in den Sparten Architektur (auch Landschaftsarchitektur), Bildende Kunst (Zeichnungen, Malerei, Skulptur, Fotografie, Neue Medien) und Musik (Komposition und Interpretation). 

Die Stipendien für sächsische Künstlerinnen und Künstler werden durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen getragen. Neben der kostenlosten Unterkunft an der Cité erhalten erhalten sie eine monatliche Förderung in Höhe von 2.000 Euro und die einmaligen Kosten für die Hin- und Rückfahrt.

Deutsches Studienzentrum in Venedig

Das Deutsche Studienzentrum in Venedig, vom gleichnamigen Verein getragen, wurde 1970 gegründet und hat zum Ziel die wissenschaftliche Forschung zu Kultur und Geschichte Venedigs zu fördern. Das Studienzentrum ermöglicht jährlich acht jungen Künstlerinnen und Künstlern, deren künstlerisches Schaffen einen Bezug zu Venedig aufweist, einen Aufenthalt in der Stadt. Die Stipendiaten werden im Palazzo Barbarigo della Terrazza untergebracht. Bewerben können sich Persönlichkeiten der Sparten Architektur, Bildende Kunst (Malerei/Zeichnung, Skulptur, Performance/Video), Literatur und Musik (Komposition). 

Deutsche Akademie Rom Villa Massimo

Die Villa Massimo der deutschen Akademie Rom wurde von 1910 bis 1913 erbaut und ist heute Eigentum der Bundesregierung Deutschland. Jährlich werden zehn Stipendien an Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Komposition vergeben, um diese in ihrem Schaffen zu fördern. Ihnen soll der Aufenthalt in Rom Inspiration und künstlerische Orientierung ohne finanzielle Engpässe ermöglichen. Dabei erhalten sie die Möglichkeit, Kontakte zu den deutschen Kulturinstituten in Rom, zu den römischen und italienischen Kultureinrichtungen und zu anderen ausländischen Künstlerförderungseinrichtungen zu knüpfen. Zudem bestehen Kontaktmöglichkeiten zu Galerien, Agenturen und Verlagen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten beteiligen sich während ihres Aufenthalts an Veröffentlichungen und Veranstaltungen der Deutschen Akademie Rom insbesondere an der gemeinsamen Abschlusspräsentation der während des Studienaufenthalts entstandenen Werke. Auch Einzelpräsentationen oder Veröffentlichungen sind auf Vorschlag der Direktion möglich.

Deutsche Akademie Rom Casa Baldi

Die Deutsche Akademie Rom Casa Baldi befindet sich in Olevano Romano in einer Gebirgslandschaft circa 55 km östlich von Rom. Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Komposition können bei dem Stipendium drei Monate in der Casa Baldi wohnen und arbeiten und sich, eingebunden in das römische und italienische Kulturleben, künstlerisch weiterentwickeln. Dabei erhalten sie die Möglichkeit, Kontakte zu den deutschen Kulturinstituten in Rom, zu den römischen und italienischen Kultureinrichtungen und zu anderen ausländischen Künstlerförderungseinrichtungen zu knüpfen. Zudem bestehen Kontaktmöglichkeiten zu Galerien, Agenturen und Verlagen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten beteiligen sich während ihres Aufenthalts an Veröffentlichungen und Veranstaltungen der Deutschen Akademie Rom insbesondere an der gemeinsamen Abschlusspräsentation der während des Studienaufenthalts entstandenen Werke. Auch Einzelpräsentationen oder Veröffentlichungen sind auf Vorschlag der Direktion möglich.

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