Kunst und Kultur landauf, landab

Die Förderentscheidungen für das Programm „Kulturland 2022. Sachsen als Bühne“ stehen fest.

Ein Hochseilkünstler balanciert auf einem Seil, das über einen Marktplatz gespannt ist. Eine Menschenmenge schaut zu ihm hinauf.

74 sächsische Städte und Gemeinden dürfen sich über eine Förderung ihrer Kunst- und Kulturveranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte 2022 freuen. Für das Programm standen bis zu fünf Millionen Euro aus dem Coronabewältigungsfonds Sachsen zur Verfügung, von denen nun insgesamt 4.995.801 Euro vergeben werden können.

Bis zum 31. Mai konnten sich sächsische Kommunen bei der Kulturstiftung um eine Förderung bewerben. Die Kulturstiftung erhielt aus allen Landkreisen Bewerbungen mit einem Antragsvolumen von mehr als 5,8 Millionen Euro. Das zeigt, dass das Programm auf großes Interesse gestoßen ist.

Die meisten der geförderten Vorhaben kommen aus den Landkreisen Görlitz (17), Mittelsachsen (10) und dem Erzgebirgskreis (10). Die jeweiligen Fördersummen reichen von 10.000 Euro für kleinere Vorhaben bis hin zu 600.000 Euro für groß angelegte Veranstaltungskonzepte in den kreisfreien Städten, bei denen mehrere hundert Kunst- und Kulturakteure beteiligt sind.

So erhält zum Beispiel die Stadt Bautzen 19.900 Euro für das Festival „Willkommen Anderswo“. Fünf Eigenproduktionen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen sowie verschiedene Gastspiele aus München, Berlin und Dresden werden aufgeführt und laden zu Austausch und Diskussion über Heimat, Zugehörigkeit und Miteinander ein. Eine zentrale Rolle übernehmen dabei die ukrainischen Künstlerinnen und Künstler, die derzeit am Volkstheater tätig sind.

Insgesamt 50.697 Euro gehen nach Augustusburg, wo das derzeit leerstehende und am Markt befindliche Lehngericht als neuer Veranstaltungsort für Kunst und Kultur etabliert werden soll. Geplant sind hier u a. die Gründung eines Filmclubs und die Einrichtung eines Buch- und Schriftstellersalons, wo bis zum Winter regelmäßig filmische und literarische Veranstaltungen stattfinden können. Mittels eines Straßenmusikprogramms und einer Galerie der Nacht soll aus dem Lehngericht heraus die gesamte Innenstadt zur Bühne werden.

Unter der Klammer „Bleibt neugierig. Kulturstadt Dresden 2022“ haben sich in Dresden 35 verschiedene Kunst- und Kulturträger zusammengeschlossen, die mit 38 Veranstaltungen in der Innenstadt und vielen weiteren Stadtteilen gut 260 Künstlerinnen und Künstler einbinden. Im Mittelpunkt steht die Verhandlung aktueller, stadtrelevanter Fragen und der Einbezug des Publikums. Dafür erhält die Stadt rund 600.000 Euro Fördermittel, ebenso wie die beiden anderen kreisfreien Städte Leipzig und Chemnitz.

Zu den zahlreichen Höhepunkten des Kulturlandjahres 2022 gehören darüber hinaus u.a. ein Highline- und Kulturfestival über den Dächern von Hohnstein im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (27.199 Euro), das fünftägige Programm „Filme klingen“ in Klingenthal im Vogtlandkreis, das sich ausschließlich dem Thema Filmmusik widmet (46.640 Euro), ein Pop-Up-Event in Stollberg im Erzgebirgskreis (28.350 Euro) oder die Veranstaltungsreihe „Sommer im Wettinhain“ in Burgstädt im Landkreis Mittelsachsen (78.588 Euro).

Die eingereichten Anträge wurden im Auftrag der Kulturstiftung durch ein unabhängiges Expertengremium begutachtet. Zu den Mitgliedern gehörten Friederike Koch-Heinrichs (Leiterin des Museums der Westlausitz und Präsidentin des Sächsischen Kultursenats), Samo Darian (Leiter des Programms TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel), Heike Zadow (Leiterin der Servicestelle Freie Szene), Markus Rindt (Intendant der Dresdner Sinfoniker) und Robert Verch (Vorstand und Kurator für den Klub Solitaer e.V. Chemnitz und den Auf Weiter Flur e.V. Augustusburg).

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