Erste Literatur-Übersetzerin 2024 in Dresden-Hellerau angekommen

Die Ungarin Zsuzsa Fodor absolviert von April bis Mai einen sechswöchigen Arbeitsaufenthalt in der Stipendiatenwohnung der Kulturstiftung.

Übersetzer-Stipendiatin Zsuzsa Fodor

Im Rahmen unseres gemeinsam mit dem Goethe-Institut ins Leben gerufenen Stipendienprogramms für internationale Literaturübersetzer wurden 2024 vier Stipendien vergeben. Nun ist unsere erste Stipendiatin Zsuzsa Fodor in Hellerau angekommen. Sie wird hier in den kommenden Wochen an der ungarischen Übersetzung von Terézia Moras “Muna oder Die Hälfte des Lebens” arbeiten. 

Zsuzsa Fodor arbeitet als freischaffende Synchronautorin und literarische Übersetzerin in Budapest. Sie studierte Germanistik und Bohemistik in Budapest, Wien und Prag und hat über 1.000 Filme aus dem Tschechischen, Deutschen, Russischen und Englischen ins Ungarische übertragen. In den letzten 20 Jahren hat sie vorwiegend deutsche Gegenwartsliteratur übersetzt. Sie war mehrmals Stipendiatin der Kunststiftung NRW. 2021 erhielt sie ein Stipendium der S. Fischer-Stiftung, 2023 folgte ein Stipendium des Auswärtigen Amts.

Zu ihren bisher ins Ungarische übersetzten Werken gehören u.a. Daniel Kehlmanns “Die Vermessung der Welt”, “Tyll” und “Lichtspiel” sowie Inger-Maria Mahlkes “Archipel” und Florian Illies' “Liebe in Zeiten des Hasses”. 

Über die ersten Wochen ihres Aufenthaltes in Dresden schreibt Zsuzsa Fodor: 

"Dank des Stipendiums der Kulturstiftung arbeite ich hier in Hellerau an Terézia Moras Roman ‘Muna oder die Hälfte des Lebens’. Ich bin sehr glücklich mit dem Auftrag: die natürliche lebendige Sprache, die präzise Erzählkunst der Autorin ist Freude einer jeden Übersetzerin. Die plastisch dargestellten Figuren des Romans wurden in die aufregendste Zeit der letzten Jahrzehnte, in die Zeit um die Wende gesetzt. Für mich ist das umso mehr aufregend, als ich vor Kurzem Jenny Erpenbecks Roman ‘Kairos’ übersetzt habe, in dem es ebenfalls um eine ungleiche Liebe in der Zeit um die Wende geht. Ich kann mich nicht nur deshalb glücklich schätzen, weil es hier so schön ist und man so vertieft arbeiten kann, sondern auch weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kulturstiftung mir den Aufenthalt so angenehm und bequem wie möglich machen, unter anderem mit ihren Empfehlungen für kulturelle Ereignisse und Sehenswürdigkeiten. Ich kann dafür nicht dankbar genug sein."

Mehr zum Übersetzerstipendium gibt es hier.