Sachsens Kultur engagiert sich für die Ukraine und erhält Unterstützung durch die Kulturstiftung

Kulturfonds Sachsen-Ukraine fördert 47 Projekte I Mehr als 70 Anfragen aus ganz Sachsen I Programm erfolgreich abgeschlossen

Melanka Piroschik

Nur vier Wochen nachdem die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen den „Kulturfonds Sachsen-Ukraine“ ins Leben gerufen hat, konnten bereits alle zur Verfügung stehenden Fördermittel an Kunst- und Kulturprojekte in Sachsen vergeben werden. Insgesamt werden 47 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 250.000 Euro unterstützt.

Das Sonderprogramm wurde Mitte März kurzfristig initiiert, um sächsische Kulturträger zu unterstützen, die sich für ukrainische Kunst- und Kulturschaffende einsetzen. Antragsstart war der 28. März 2022. Die Resonanz auf das Programm war von Anfang an überaus positiv. Innerhalb kürzester Zeit erreichten die Kulturstiftung weit über 70 Anfragen aus ganz Sachsen. „Das ist trotz der Schrecken des Krieges auch ein Zeichen der Hoffnung. Viele der Künstlerinnen und Kulturschaffenden hier im Lande haben zwei sehr schwierige Jahre hinter sich und dennoch gehören sie zu den Ersten, die sich für geflohene Menschen aus der Ukraine stark machen und nun mit kreativen Mitteln ihre ukrainischen Kolleginnen und Kollegen unterstützen. Das kann man nicht hoch genug bewerten“, so Stiftungsdirektor Dr. Manuel Frey.

Zu den geförderten Projekten gehören eine Vielzahl von Residenz- und Hospitationsprogrammen für ukrainische Künstlerinnen, zum Beispiel am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, der Remote Galerie in Zwickau oder dem Klub Solitaer in Chemnitz. Viele Kultureinrichtungen initiieren mithilfe der Förderung Workshop-Angebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche oder regelmäßig stattfindende Begegnungsformate wie das Kooperationsprojekt „ZuFlucht“ des Kultur- und Tanzwerkstatt e.V. in Freiberg oder das Begegnungscafé im Kulturkino Zwenkau. Im Juli wird die Klezmer-Band Kommuna Lux aus Odessa in Leipzig gastieren und erhält dafür ebenso die Unterstützung der Kulturstiftung wie zahlreiche weitere Konzerte ukrainischer Künstlerinnen und Künstler, z.B. des Kyiv Symphony Orchestra in Dresden und Leipzig am Beginn dieser Woche.

Nicht wenige der Antragstellerinnen stammen selbst aus der Ukraine und engagieren sich nun mit hohem persönlichem Einsatz für die eigenen Landsleute. Zu nennen sind hier z.B. die in Leipzig lebende Musikerin Melanka Piroschek, die mit „Weine nicht, Rachyle“ in kürzester Zeit ein Musiktheaterstück auf die Beine gestellt hat und damit auf Tour durch Sachsen gehen will oder die Dresdner Theatermacherin Anna Yaryga mit ihrem Projekt „Caldera“, das im Juni im Theaterhaus Rudi in Dresden aufgeführt werden soll.

Die für den Kulturfonds Sachsen-Ukraine zur Verfügung stehenden Mittel sind vollständig ausgeschöpft. Eine Antragstellung ist nicht mehr möglich.

Über das Programm hinaus setzt sich die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für weitere Förder- und Vernetzungsmaßnahmen zugunsten ukrainischer Kunst- und Kulturschaffender ein. So widmet sie u.a. gemeinsam mit dem Goethe-Institut ihr internationales Residenzprogramm für Literatur-Übersetzer in Dresden-Hellerau in diesem Jahr geflüchteten ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern. Derzeit gastiert die Theaterautorin Julia Gonchar aus Kiew in der Hellerauer Stipendiaten-Wohnung. Im April konnte über den Musikinstrumentenfonds der Kulturstiftung ein Violoncello an die geflohene Profimusikerin Yuliia Zharova aus Odessa verliehen werden.

 

Weitere Informationen

Kulturfonds Sachsen-Ukraine

Residenzprogramm für ukrainische Künstlerinnen

Musikinstrumentenfonds

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Pressekontakt

Alexandra Meißner
Referentin Programmförderung und Kommunikation
Tel.: 0351. 884 80.15 / 0162.2074952
E-Mail: alexandra.meissner(at)kdfs.de
 

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