Ukrainische Übersetzerin Roksolana Sviato zu Gast bei der Kulturstiftung

Die Stipendiatin wird bis Ende November bei der Kulturstiftung in Dresden-Hellerau an einer Übersetzung arbeiten.

Eine Person mit kurzen blonden Haaren und Brille lehnt lächelnd an einer Steinmauer. Sie trägt ein buntes, gemustertes Oberteil mit grünen, blauen und weißen Formen.

Roksolana Sviato ist Autorin, Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin und arbeitet als literarische Übersetzerin in Kyjiw. Sie hat an der Nationalen Universität “Kyjiw-Mohyla-Akademie” studiert und übersetzt Werke aus dem Deutschen, Englischen und Polnischen ins Ukrainische. Seit 2019 arbeitet Roksolana außerdem als Herausgeberin im „Kupido Literaturverlag“ in Köln und ist dort für die ukrainischen und polnischen Ausgaben verantwortlich.

Zu ihren zuletzt ins Ukrainische übersetzten Werken gehören “Das Achte Jahr (Für Brilka)” von Nino Haratischwili, ausgewählte Essays von Walter Benjamin und “Effie Briest” von Theodor Fontane. 

Während ihres Stipendiums in Dresden widmet sich Roksolana der Übersetzung des Romans “Kruso” von Lutz Seiler. 

Zu ihren ersten Wochen in Hellerau schreibt sie: 

"Es ist ohne Übertreibung ein Luxus für mich, in dieser Ruhe, Schönheit und Sicherheit zu arbeiten, besonders heutzutage als Ukrainerin weiß ich dies zu schätzen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.
Man hat hier wirklich alle Möglichkeiten, um konzentriert zu arbeiten, und danach recht ruhig und gemütlich zu schlafen. Gleichzeitig aber genieße ich den goldenen Herbst in Sachsen. Diese kurzen Wochen vor der endgültigen Kälte, zwischen der Vielfarbigkeit und dem Grau sind immer etwas melancholisch, aber jedes Jahr sehr besonders. Deswegen unternehme ich gerne längere und kürzere Spaziergänge."

Seit 2009 bietet die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zusammen mit dem Goethe-Institut und der Alfred Toepfer Stiftung professionellen Übersetzerinnen und Übersetzern aus dem Ausland ein Arbeitsstipendium in Deutschland an. Das Programm steht unter dem Titel „Bücher übersetzen – Brücken bauen“ und soll den Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich in ruhiger, konzentrierter Atmosphäre der Arbeit an einem aktuellen Projekt aus dem Bereich der deutschsprachigen Belletristik zu widmen.

Mehr zum Übersetzerstipendium gibt es hier.