Kulturstiftung begrüßt namhafte europäische Literaturübersetzer in Dresden

Vier internationale Übersetzerinnen und Übersetzer erhalten ein sechswöchiges Stipendium in Dresden-Hellerau.

Drei Personen sitzen an einem Tisch mit Mikrofonen und führen ein Gespräch. Die Frau in der Mitte trägt eine Brille und eine gemusterte Bluse, während die beiden Männer aufmerksam zuhören. Im Hintergrund hängen gerahmte Kunstwerke.

Seit 2009 bietet die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gemeinsam mit dem Goethe-Institut e.V. europäischen Literaturübersetzern ein Residenzstipendium in Deutschland an. Das Programm ermöglicht es ihnen, in ruhiger und konzentrierter Atmosphäre an einem aktuellen Übersetzungsprojekt aus dem Bereich der deutschsprachigen Belletristik zu arbeiten. Die Stipendiaten leben in der Zeit ihres Aufenthalts in der Gästewohnung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Dresden-Hellerau.

Als erste Stipendiatin in diesem Jahr reist die Tschechin Michaela Škultéty an. Sie arbeitet während ihres Aufenthalts im April und Mai an der Übersetzung des Romans „Die Projektoren“ von Clemens Meyer. Ihr folgt im Sommer Mariia Vachko aus der Ukraine, die sich der Übersetzung von Erich Kästners „Das doppelte Lottchen“ widmen wird. Im August und September ist Paulo Rêgo in Dresden zu Gast und überträgt den 2024 erschienenen Roman „Lichtungen“ von Iris Wolff ins Portugiesische. Im Oktober und November beschließt Stefan Tobler das Programm. Er reist aus Großbritannien nach Dresden und wird an den englischen Übersetzungen von Lutz Seilers Lyrikband „vierzig kilometer nacht“ sowie Gedichten der sächsischen Lyriker Volker Sielaff und Wulf Kirsten arbeiten.

„Übersetzerinnen und Übersetzer sind wahre Meister darin, Brücken zu bauen zwischen Menschen auf der ganzen Welt - und zwar nicht mit Stahl und Beton, sondern mit dem fragilsten und zugleich wirkmächtigsten Baustoff, den wir haben: unserer Sprache. Sie verwenden sie mit Virtuosität, Feingefühl und Bedacht. Davon können wir heute mehr denn je lernen“, so Stiftungsdirektor Prof. Dr. Manuel Frey.

Viele der geförderten Werke finden durch die Übersetzungen den Weg auf den literarischen Weltmarkt und erhalten namhafte Auszeichnungen. So wurde erst kürzlich die Nominierung der britischen Übersetzerin von Durs Grünbein, Karen Leeder, für den Griffin Poetry Prize bekanntgegeben. Er gilt als einer der höchstdotierten Auszeichnungen für Lyrik weltweit. Karen Leeder war im vergangenen Sommer Stipendiatin der Kulturstiftung.

Weiterführende Informationen zum Stipendienprogramm gibt es hier.