Literatur-Übersetzer Samir Grees zu Gast in Dresden-Hellerau

Als erster Stipendiat im Jahr 2021 absolviert Samir Grees einen sechswöchigen Arbeitsaufenthalt in der Stipendiatenwohnung der Kulturstiftung.

Übersetzer-Stipendiat Samir Grees sitzt am Schreibtisch in der Stipendiatenwohnung der Kulturstiftung.

Der gebürtige Ägypter wurde 1962 in Kairo geboren und studierte an der dortigen Universität Germanistik und Übersetzungswissenschaft. Seit April 2012 arbeitet er als Übersetzer und Dolmetscher im Sprachendienst des Deutschen Bundestags.

Samir Grees hat bereits zahlreiche Werke deutschsprachiger Autoren und Autorinnen ins Arabische übersetzt, darunter Wolfgang Borchert, Max Frisch, Elfriede Jelinek und viele mehr. Während seines Stipendiums arbeitet er an der Übersetzung der Romane „Annette, ein Heldinnenepos“ von Anne Weber und „Die Entdeckung der Langsamkeit“ von Sten Nadolny.

Seine Zeit in Dresden resümiert Samir Grees:

"Mit Dresden verbinde ich zwei meiner Lieblingsschriftsteller, die ich sehr schätze und deren Werke ich ins Arabische übertragen habe: Erich Kästner und Ingo Schulze. Dennoch bin ich mit sehr gemischten Gefühlen in Sachsens Hauptstadt gekommen und habe in meinen ersten Tagen ständig befürchtet, mit Fremdenfeindlichkeit konfrontiert zu werden. Nach fünf Wochen kann ich nur sagen: nichts von meinen Befürchtungen hat sich bewahrheitet. Ich habe die Stadt und ihre wunderschöne Umgebung in dieser Zeit schätzen und lieben gelernt. Während meines Stipendiums konnte ich Riesenfortschritte in meiner Arbeit machen, die ich auf keinen Fall in meinem hektischen Alltag in Berlin hätte machen können. Dafür möchte ich mich beim Goethe-Institut, der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen und den stets hilfsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung herzlich bedanken."

Seit 2009 bietet die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gemeinsam mit dem Goethe-Institut e.V. und der Alfred Toepfer Stiftung F.S.V. professionellen Übersetzerinnen und Übersetzern aus dem Ausland ein Arbeitsstipendium in Deutschland an. Für den Aufenthalt in Dresden werden jährlich bis zu vier Stipendienplätze vergeben. Während des vier- bis achtwöchigen Aufenthaltes dienen die Stiftungshäuser der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in Dresden Hellerau als Wohn- und Arbeitsstätte.

Im vergangenen Jahr musste das Programm infolge der Corona-Pandemie pausieren. Im Jahr 2021 richtet sich das Programm ausschließlich an internationale Übersetzerinnen und Übersetzer mit Wohnsitz in Deutschland.

Weiterführende Informationen zum Übersetzer/innenstipendium gibt es hier.